Dienstag, 30. Dezember 2014

American Guinea Pig: Bouquet Of Guts And Gore (2014)

"Japan's darkest secret has become America's newest nightmare."


1991. Charlie Sheen sieht eine VHS, die ihn so in Schrecken versetzt, dass er von der Echtheit der gezeigten Szenen ausgeht und daraufhin das FBI alarmiert. Gemeint ist der zweite Teil aus der japanischen Guinea Pig-Reihe Flowers Of Flesh And Blood aus dem Jahr 1985.

Echt sind diese Szenen natürlich nicht, dennoch wird jedem Zuschauer auf ewig das Bild des frauenzerhackenden Samurai vor dem inneren Auge bleiben. Vor 30 Jahren war für diese Spezialeffekte im japanischen Original noch Nobuaki Koga verantwortlich. 2014 versuchte sich Marcus Koch (100 Tears) auf diesem Gebiet und überzeugt damit auf ganzer Linie.


Damit wäre auch schon der wichtigste Grundstein des Filmes angesprochen. Eine Story gibt es kaum bis gar nicht. Wie schon das Original beschränkt sich Bouquet Of Guts And Gore auf explizite Gewaltdarstellung ausgeführt mit Säge, Hammer und Messer. Der nette Samurai mit dem grünen Daumen wird durch einen Schlächter und zwei Kameramänner ersetzt, welche nicht für ihren eigenen Fetisch, sondern für das Geld der Zuschauer morden.

Durch den Einsatz von Super 8 - Kameras, Bildrauschen, triste, matte Farben und einem Noise-lastigen Soundtrack direkt aus der Hölle (produziert von Jimmy ScreamerClauz [Where The Dead Go To Die]) versprüht Bouquet Of Guts And Gore einen 80er Charme, der einen sofort an das japanische Original erinnern lässt.

Regisseur Stephen Biro (Unearthed Films), den ich bewusst erst weit hinter Marcus Koch nenne, hat es mit seinem Debütwerk geschafft, ein gleichwertiges Remake zu schaffen, welches sich in Sachen Atmosphäre auf ebener Stufe und bei den Effekten noch vor Hideshi Hinos Flowers Of Flesh And Blood einreihen darf. Ich kann an dieser Stelle nicht oft genug den Namen Marcus Koch nennen, da seine meisterhaften Effekte auf einem Level stehen, welches ich noch in keinerlei Film gesehen habe.


Sicherlich ist Bouquet Of Guts And Gore ohne Story kein Film, der unterhält oder gar Spaß macht. In Zeiten von August Underground und Vomit Gore jedoch immer noch ein Meilenstein, mit dem die eben genannten keineswegs Schritt halten können.
Er ist halt - um mal gewisse Prüfinstanzen zu zitieren - eine Aneinanderreihung kruder Gewaltdarstellung, die es aber dennoch auf hohem Niveau (, insofern man davon reden kann,) schafft einen Zuschauer mit starkem Magen und einer Vorliebe für Fake-Snuff-Produktionen à la Guinea Pig über eine Lauflänge von 73 Minuten zu fesseln.

Noch bis zum 11. Februar 2015 ist es möglich, den Film inklusive diverser Requisiten bei Indiegogo vorzubestellen.


Link zur Facebook-Seite: Klick!
Link zur IMDb: Klick!

Keine Kommentare: