Montag, 7. Mai 2012

The Last House on the Left (1972)


Mit The Last House on the Left feierte Wes Craven (The Hills have Eyes, A Nightmare on Elm Street, Scream) im Jahre 1972 sein Debüt als Regisseur. Als Vorlage hierfür diente Ingmar Bergman's The Virgin Spring, welcher wiederrum auf Töres döttrar i Wänge, einer schwedischen Ballade, basiert. Produziert wurde dieser Klassiker von keinem Geringeren als Sean S. Cunningham, der wohl am bekanntesten für seinen Slasher Friday the 13th (1980) sein dürfte.

TLHOTL erzählt die Geschichte der jungen Mari Collingwood (Sandra Cassell), die mit ihrer Freundin Phyllis (Lucy Grantham) nach New York fährt, um dort zur Feier ihres 17. Geburtstages ein Konzert zu besuchen. Um das Ganze noch spaßiger zu gestalten, machen sich die beiden vor dem Konzert auf die Suche nach einem Dealer, von dem sie etwas Gras kaufen wollen. Hierbei treffen
David Hess als "Krug Stillo"
sie auf einen jungen Mann, der sich als Sohn des kriminellen Krug Stillo (David Hess) herausstellt. Der heroinsüchtige Junior Stillo (Marc Sheffler) führt die beiden in das Versteck der Bande, die sich aus Krug, Fred "Weasel" Podowski (Fred Lincoln) und dessen Freundin Sadie (Jeramie Rain) ergibt, die allesamt ein Strafregister haben, das von Raub bis hin zu Vergewaltigung reicht. Dort werden sie erniedrigt und geschlagen, bis sie am nachfolgenden Tag bewusstlos in einen Wald verschleppt werden, wo sie von den Triebtätern vergewaltigt und letztendlich auf grauenvolle Art und Weise getötet werden.
Es kommt dazu, dass sich Stillo's Bande in das Haus der Collingwood's einnistet, welches direkt am Wald des Geschehens steht. Dies gelingt den Verbrechern, indem sie sich als Versicherungskaufmänner und -frau ausgeben, dessen Wagen aufgrund einer gebrochenen Achse stehengeblieben ist.
Mari's Eltern, die bereits nach ihrer Tochter suchen lassen, kommen schnell dahinter, dass die eigenen Gäste für den Tod ihrer Tochter verantwortlich sind und planen eine schonungslose Rache..


Was Wes Craven hier auf die Beine gestellt hat, sollte sich als eins der umstrittensten Werke dieser Zeit herausstellen. Grund für heftige Kritik waren vorallem Sadismus sowie explizite Gewaltdarstellungen. Der Film erfuhr eine Freigabeverweigerung in England und auch sonst konnte man den Film nur in stark zensierten Formen sehen. Erst im Jahre 2008 ließ sich das BBFC (British Board of Film Classification, das englische Pendant zur FSK) dazu durchringen, eine ungekürzte Version des Films freizugeben.
Die Härte des Films ist meines Erachtens nach angebracht. Vergewaltigung oder Mord im Off hätte den Verbrechen nicht die Authentizität verliehen, die der Film zu bieten hat und wodurch er besticht. Zudem sollte man bemerken, dass eben jene Szenen alles andere als reisserisch inszeniert worden sind.
In starkem Kontrast hierzu stehen die sehr komischen Szenen der beiden Polizisten, die sich auf der Suche nach Hinweisen mehr als dumm und unfähig anstellen. Desweiteren gibt es teilweise unpassend-wirkende Countrymusik des Darstellers David Hess. All das wirkt überraschenderweise sehr gut zusammen.



The Last House on the Left ist nicht nur einer der ersten Rape & Revenge-Streifen, sondern auch einer der besten. Neben tollen Charakteren, wechselhafter Atmosphäre und der Behandlung des Themas Selbstjustiz, hat der Film einige positive Aspekte zu bieten. Für Genrefans durchaus zu empfehlen.


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