Mittwoch, 13. März 2013

Black Metal Veins (2012)



Black Metal Veins ist der vierte bzw. fünfte Streich Lucifer Valentines, der mit seiner reierfreudigen Vomit Gore-Trilogie bereits für hitzige Gespräche gesorgt hat. BMV soll sich dem jedoch nur vage fügen, handelt es sich hierbei um eine Art hautnah Dokumentation über junge Menschen, dessen Leben nurnoch in Form einer Spritze daherkommt.


Das Leben von Brad Allen, Raven und wenigen weiteren Mitbewohnern/Mitbesuchern einer herabgekommenen Zusammenkunft dreht sich um 2 Dinge: Der Beschaffung von harten Drogen, hauptsächlich Heroin, und dessen Konsum. Drumherum eine lebensverneinende Lebenseinstellung, geprägt vom Black Metal, der den Protagonisten nicht nur als Kompensation des dahinvegetierenden Lebens dient, sondern gleichzeitig ein Gleichnis ihrer Lebenseinstellung darstellt.
Die Beschaffung wird durch die scheinbar kollektive Kasse finanziert, die durch Prostitution u.a. gefüllt wird.
Was dem Zuschauer hier gezeigt wird ist keine gestellte Junkie-WG, sondern die Realität. Die Shots sind echt, das Rauchen von Crack ist echt, sogar die im Rausch geführte Befriedigung der Freundin oder einfach Mitbewohnerin ist echt.
Eben durch diesen Aspekt verkommt BMV nicht zu der x-ten lächerlich überzogenen Dokumentation über das zerstörerische Ausmaß harter Drogen, sondern wirkt schon fast wie ein Horrorfilm.. nur dass der Horror so real wie möglich ist.
Diese Realität soll der Zuschauer übrigens in zahllosen Sequenzen miterleben, in denen sich jemand den Schuss setzt. Das Einstechen der Nadel in die Haut, das Injizieren der Droge sowie das Ergebnis auf die Person werden aus einer Sicht heraus gezeigt, die näher nicht sein könnte.
Wer sich neben dieser Tatsache auf Szenen mit Black Metal-Geschredder ohne Ende, Diskussionen über Bands oder einfach nur ein paar bemalte Männer in den Wäldern Norwegens freut wird zumindest in diesem Aspekt etwas enttäuscht: Zwar gibt es durchaus hin und wieder zu sehen wie Brad und "Doom Crack" in einer drei-Mann bzw. zwei-Mann/einer-Frau Konstellation ordentlich Gas geben, aber das lässt sich auf wenige Momente beschränken. Auch sind es im Prinzip eben nur Brad und sein Mitbestreiter mit dem merkwürdigen Namen, die etwas mit BM zu tun haben, stellenweise ein paar Worte darüber verlieren oder es in irgendeinen Zusammenhang bringen.


Die aus der Vomit Gore-Reihe bekannten Stilmittel Valentines kommen hier wunderbar zur Geltung, und wirken in ihrer vergleichsweise dezenten Auftragung etwas angenehmer und stimmiger. Kenner merken anhand der typischen Slowdowns, schwarz/weiss-Aufnahmen, der akustischen Beschallung und der Kotzerei einfach, wer da den Dirigenten gespielt hat. Letzteres kommt zur Beruhigung aller emetophoben jedoch nur ganz kurz und eher im letzten Drittel des Films vor.


Und falls meine Worte dies nicht klargemacht haben sollten: Die Intention des Films lässt sich eindeutig als verneinend, das heißt in eine negative Darstellungsweise übersetzen. Das Spritzen wird absolut zerstörerisch, man könnte fast sagen böse interpretiert und lässt dem gesunden Menschenverstand keine große Chance etwas positives darin zu sehen.
Die Aufnahmen von Brads heruntergekommener Kauleiste oder das von Pickeln übersäte Gesicht Ravens sehen eher aus- als einladend aus.

Die Suche nach einer authentischen "Dokumentation" über eine Teufelsdroge wie Heroin könnte also in Black Metal Veins ein Ende finden. Allen neugierigen mit einer gewissen Ausdauer im Bezug auf Spritzen, Dreck und Siff sage ich - anschauen! Vertrieben wird die Geschichte, wie auch der zuvor vorgestellte Where the Dead Go to Die, über Unearthed Films.


Link zur IMDb: Klick

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