Ob nun Tanz der Teufel, Blutiger Sommer oder Freitag der 13., eines wird uns in diesen zeitlosen Klassikern immer suggeriert: der Wald ist gefährlich. Seien es nun dämonische Kräfte, Psychopathen oder Borreliose verbreitende Zecken. Hinter jeder Ecke lauert der Tod. Und das nicht nur in den USA, nein auch in der Heimat muss man sich fürchten, seit bekannt ist, dass in Silschede eine Meute erbarmungsloser Menschenfresser ihr Unwesen treibt. Doch wo kommen sie her? Wer ist ihr Anführer? Was wollen sie? All diese Fragen beantwortet der neueste Streich aus dem Hause P.S.Y.C.H.O. Productions: Der König der Kannibalen.
Gut beraten ist an dieser Stelle jeder, der Der Letzte Kannibale gesehen hat, welcher 2011 veröffentlicht wurde und auch auf der CVS-Veröffentlchung des Königs zu finden ist. Denn hier werden bereits die wichtigsten Charaktere des jetzigen Werkes vorgestellt.
Diese - namentlich Master W, Crippler Chriss und der Pfadfinder - machen sich (wie auch schon im ersten Teil) auf in den Silscheder Wald. Im Sequel sinnt es den Protagonisten jedoch nicht nach durch kannibalistischen Aufnahmen gewonnenen Ruhm sondern Rache. Rache für diejenigen, die ihr leben lassen mussten. Hierbei stellt sich nur eine Frage: Wessen Blut wird fließen? Moment, falscher Film..
P.S.Y.C.H.O. Productions beweisen mit Der König der Kannibalen in allererster Linie, dass sie das Problem zahlreicher Amateurproduktionen, welches ich bereits im Review des ersten Teiles angesprochen habe, überwinden konnten. So schafft es dieser Film wirklich zwei Stunden lang zu unterhalten, sei es nun durch bitterbösen (Slapstick-)Humor oder Unmengen von Lebenssaft.
Damit komme ich auch schon zum Gorehound-Schmankerl: BLUT! Denn Der König der Kannibalen geizt nicht mit der roten Brühe. Wie es sich für eine Splatterkomödie geziemt, spritzt das Blut in Strömen und das auch aus allen möglichen Körperöffnungen. Die Effekte sind hierbei alle handgemacht - mal überraschend gut, mal weniger. Aber wer legt bei Trashfilmen schon wert auf echt wirkende Effekte?
Eine Bewertung der schauspielerischen Leistung fällt gerade bei Amateurproduktion nicht leicht, dennoch ist zu sagen, dass gerade die beiden Hauptcharaktere, Master W und Crippler Chriss, ihre Rollen verhältnismäßig gut spielen. Manch andere hingegen lesen ihre Texte entweder ermüdend monoton vor oder tendieren stellenweise mehr zum Overacting als ein Dieter Laser. Doch auch an dieser Stelle die erneute Frage: Wen interessiert das nach dem achten Bier auf der heimischen Couch schon?
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass Der König der Kannibalen seinem Vorgänger einen gewaltigen Schritt voraus ist und die Pfade für weitere Produktionen seitens P.S.Y.C.H.O. Productions ebnet. Man darf gespannt sein, was uns diese Truppe in den nächsten Jahren um die Ohren werfen wird.
Jedem, der demnächst einen heiteren Abend mit Freunden und Flüssigbrot plant und dabei nicht zum hundertsten Mal auf Braindead, Toxic Avenger oder Tokyo Gore Police zurückgreifen möchte, sei Der König der Kannibalen wärmstens ans Herz gelegt.
Erschienen ist Der König der Kannibalen am 28.01.2016 als erste Veröffentlichung des Labels Creepy Video Store, dem kleinen Bruder des berüchtigten österreichischen Extrem-Label Black Lava Entertainment, in einem zwei DVDs enthaltenen Digipak im Schuber. Hierbei ist besonders der Inhalt der Bonus-DVD zu erwähnen. Ganze vier(!) Stunden lang kann man nämlich erneut schmunzeln, lachen und mit dem Kopf schütteln, während man sich Outtakes, Trailer, ein Drehtagebuch, erweiterte Szenen, Interviews und mehr zur Gemüte führt.
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Bestellbar sind die DVDs auch nebst CVS direkt via Mail an shop@psychoproductions.com oder auf der Facebook-Seite von P.S.Y.C.H.O. Productions.
"Blut zu Blut. Knochen zu Knochen. Und des Menschen Fleisch zu des Menschen Fleisch."
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