Montag, 5. März 2012

Hobo with a Shotgun (2011)



Mit Hobo with a Shotgun schuf Regisseur Jason Eisener einen kompromisslosen und knallharten Actioner/Thriller, der (wie auch Machete) aus dem Grindhouse-Fake-Trailer Archiv hervorging. Dennoch sei gesagt, dass der Film durchaus zu amüsieren weiss, was nicht zuletzt aus den übertriebenen Kills und den skurrilen Charakteren hervorgeht.



Die Geschichte des Films ist schnell erzählt:
Ein Obdachloser (gespielt von Rutger Hauer) reist schwarz per Zug durch das Land und landet irgendwann in "Scum-City", welche treffender nicht beschrieben werden könnte. Schlägereien, Prostitution, Diebstähle und die schrillen Sirenen der Polizei bestimmen den Alltag der Stadt.
Der namenlose Obdachlose (im weiteren Verlauf werde ich ihn "Hobo" nennen) muss schnell feststellen, dass die Stadt von der Kriminalität beherrscht wird.
Doch nicht nur das, so wird er kurz nach seiner Ankunft Zeuge eines grauenvolles Mordes, welcher durch das kriminelle Oberhaupt der Stadt, Drake und dessen beiden Söhne, verübt wird.
Angetrieben durch Neugier schleicht sich der Hobo in einen Club, in welchem Slick & Ivan (Drakes Söhne) regelmäßig verkehren um Leute zu bestehlen, verstümmeln oder kurzum: Ihren Spaß haben.
Dort kommt es dazu, dass er eine Prostituierte namens Abby (gespielt von Molly Dunsworth) vor den extremen Gelüsten Slicks rettet, was sich natürlich zu einer Fede zwischen dem Hobo und dem Oberhaupt der Stadt entwickelt.
Der Hobo nimmt aufgrund dessen den Kampf gegen den kriminellen Abschaum der Stadt auf.. bewaffnet mit einer Shotgun.


Eisener's Film wartet entgegen der Thematik bzw. des Settings einer heruntergekommenen, tristen Stadt mit einer außerordentlichen Farbenflut auf. Kaum eine Szene kommt ohne knallige Farben aus, was den Stil des Films zum Großteil ausmacht.
Ein weiterer positiver Aspekt des Films sind die handgemachten Splatter-Effekte, welche durch die Bank sehr gut gelungen sind. Das Abreissen von Köpfen, das Zerschießen von Köpfen, das Verbrennen von Menschen.. alles wirkt unglaublich realistisch und wird wirklich toll in Szene gesetzt.
Hinzukommt, dass die Kills sehr abwechslungsreich sind und man darauf verzichtet hat, bloß die Shotgun sprechen zu lassen. Halskrausen in Form eines Gullideckels, das Erstechen mittels der eigenen freiliegenden Knochen.. hier wird einiges geboten.
Sollte man jedoch seine Probleme mit Tabubrüchen u.ä. haben, rate ich von der Sichtung des Streifens ab. So wird in einer Szene ein ganzer Schulbus voller Kinder mit einem Flammenwerfer in Brand gesetzt (die schmerzerfüllten Schreie und das Zeigen verkohlender Kinder mit inbegriffen) und auch sonst gibt der Film nicht viel auf Moral. Als musikalische Unterlegung für besagte Szene dient übrigens Disco Inferno von The Trammps, was dem Ganzen einen sehr komischen Touch verleiht. Ich habe jedenfalls herzhaft gelacht.


Der Cast besteht größtenteils aus eher mittelmäßigen Schauspielern, sodass Overacting keine Seltenheit ist und generell hin und wieder ein dezentes Troma-Flair aufkommt, was jedoch keinesfalls negativ gemeint ist. Zwar denkt man während des Films sicher an den einen oder anderen Troma-Klassiker, im Gegensatz zu eben jenen ist Hobo with a Shotgun jedoch todesernst und keineswegs albern und infantil - es tut dem Film also keinen Abbruch.


Abschließend natürlich noch ein paar zusammenfassende Worte:
Hobo with a Shotgun ist eine durchaus gelungene Kombination aus Action & Thriller, gefüllt mit zahlreichen Splattereinlagen, schönen Farbgebungen und verrückten Charakteren. Mir hat der Film wirklich gefallen, da er zu keiner Zeit Langeweile aufkommen ließ und mich sehr zu unterhalten wusste. Nichtsdestotrotz dürfte der Film bei einigen sauer aufstoßen, was jedoch durchaus nachvollziehbar ist.



Link zur OFDb: Klick

2 Kommentare:

großgestreift hat gesagt…

Genau das, was ich von dem Film erwarte (wenn die DVD dann endlich mal hier eintrudelt... -.-). Interessante Review. :)

ROBOENZA hat gesagt…

Vielen Dank! :)

BTW: Ich habe sehr gelacht, als ich deinen Nick gelesen habe. :D