Mittwoch, 15. Mai 2013

Die Armee der Finsternis / Army of Darkness (1992)


Hail to the king, baby.

In Armee der Finsternis schickt Regisseur Raimi seinen Helden Ash ins dunkle Mittelalter, um das Böse ein für alle Male aus der Welt zu schaffen. Hierbei folgt der Film dem Stil des Vorgängers nicht nur vage, der Komödienanteil nimmt hier sogar noch drastisch zu, sodass von Horror kaum noch die Rede sein kann. Ob der Abschluss der Trilogie funktioniert, könnt ihr im dritten Teil der EVIL DEAD-Retrospektive nachlesen..


Durch ein Zeitportal, welches das fleischgewordene Böse am Ende von Evil Dead II verbannen sollte, gelangt Ash ins 13. Jahrhundert, wo er durch seine Schrotflinte sofort für ordentlich Aufsehen sorgt. Zuerst halten die Menschen ihn für den Feind, bis sie den Prophezeiten in ihm sehen, der das Land von dem Bösen befreien soll. Hierfür soll er das Necronomicon Ex Mortis finden und dem weisen Ältesten bringen, der durch die darin enthaltenen Bannsprüche sein Volk vor dem Unheil retten und Ash zurück in seine Zeit schicken kann. Bei seinem Unterfangen stößt er blöderweise auf drei Ausgaben des Necronomicons. Durch "Trial & Error" ermittelt er das wahre Buch und spricht dabei die magischen Worte, die der Älteste ihm mit auf den Weg gegeben hat.. dumm nur, dass Proleten-Ash sich nicht an die richtigen Worte erinnern kann und dadurch die Armee der Finsternis ins Leben ruft, die nun ebenfalls nach dem geheimnissvollen Buch trachtet. Eine epische Schlacht um das Schicksal der Menschheit beginnt, die sich unser Protagonist mit Schrotflinte und weiteren Artefakten des 19. Jahrhunderts entgegenstellt.


Was soll ich sagen.. alles, was Evil Dead II ausgemacht hat, ist hier wieder voll präsent und noch weiter auf die Spitze getrieben. Ash ist noch arroganter, noch tollpatschiger und einfach ein Badass schlechthin. Mit seinem Zauberstab weiss er das mittelalterliche Volk zu beeindrucken und sich immer wieder ins Rampenlicht zu rücken. Auch schafft er es einer Dame vom Hof schöne Augen zu machen, sodass nebenher "leider" eine kleine Liebesstory abläuft. Diese ist aber eher in den Hintergrund gestellt, sodass man hier kaum etwas zu beanstanden hat.
In Sachen Slapstick hält sich die Armee der Finsternis ebenfalls nicht zurück. Ganz im Gegenteil: Zwar ist Ash im wesentlichen verantwortlich für die humorvollen Stellen des Films, allerdings sind die Untoten auch nicht gerade mit Intelligenz gesegnet. So kommt es, dass man über in der Nase bohrende Skeletthände ebensogut lachen kann, wie über einen Ash, der seinen bösen Doppelgänger durch kindische Methoden zu besiegen versucht. Ja, es gibt einen zweiten Ash, der eine tragende Rolle einnimmt.


Der Soundtrack ist mehr als gelungen. Die orchestralen Klänge unterstreichen das mittelalterliche Flair perfekt und tragen zur epischen Stimmung des Films bei. In Punkto Kamera bekommt der Zuschauer hier, wie gewohnt, Ideenreichtum, Innovation und tolle Einstellungen auf den Tisch. Zum Leidwesen vieler ist dieser Teil, wie bereits angedeutet, der "horrorärmste". Schock und Splatter sucht man hier vergeblich und wird Fans des ersten Teils diesbezüglich sehr wahrscheinlich enttäuschen. Aber darauf kommt es hier auch garnicht an. Der Abschluss der Trilogie soll Spaß machen und zum lachen bringen. Und genau das schafft er auch.


Evil Dead ist Kult. Kaum einer hat noch nie etwas vom Kettensägen schwingenden Ash gehört, der mit coolen Sprüchen gegen Dämonen und Untote angeht. Die Filmreihe, die für Wandel und Weiterentwicklung bekannt ist, zählt bei vielen Filmbegeisterten zu ihren absoluten Favoriten.
Dennoch gibt es ebenfalls welche, denen die Veränderung nicht zusagt, sodass die Fortsetzung(en) als unnötig abgestempelt werden. Meiner Meinung nach macht gerade dieser Punkt die Evil Dead-Reihe zu etwas ganz besonderem. Als Gegenbeispiel ziehe ich hier gerne Freitag der 13te heran. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein großer Fan der ersten drei Teile, aber 10 oder 11 mal derselbe Stoff im mehr oder weniger gleichen Gewand ist etwas, dass ich einfach nicht gutheißen kann.
Wie dem auch sei - nach dem Original, einer Art Remake und einer direkten Fortsetzung dazu kommt fast 21 Jahre später eine Neuverfilmung des Kultklassikers in die Kinos, unter der Regie von Fede Alvarez. Ob dieser ein würdiges Remake abliefert erfahrt ihr morgen im letzten Teil unserer Retrospektive. Groovy!


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