Donnerstag, 16. Mai 2013

Evil Dead (2013)


Your girlfriend just cut her fucking arm off. Does that sound fine?

Generell stehe ich Remakes immer ersteinmal skeptisch gegenüber. Ich bin kein großer Freund von Neuverfilmungen alter Klassiker, die zahlreichen (mehr oder weniger) brauchbaren Filmupdates wie Halloween, Freitag der 13. oder Texas Chainsaw Massacre sind vielleicht ganz unterhaltsam, werden den Originalen aber einfach nicht gerecht. So kommt es, dass der gute Name (drastisch formuliert) in den Dreck gezogen wird und Fans schlichtweg enttäuscht. So verhielt es sich auch bei der Ankündigung des Evil Dead-Remakes, vorallem da das Original zu meinen absoluten Lieblingsfilmen zählt. Als ich dann jedoch den ersten Trailer gesehen habe, konnte ich es nicht mehr abwarten im Kino zu sitzen und mich umhauen zu lassen.


Die Geschichte entspricht in etwa der des Originals. Die fünf Freunde David, Eric, Mia, Olivia und Natalie (die Anfangsbuchstaben ergeben ein durchaus interessantes Wort..) verschanzen sich in einer verlassenen Waldhütte, nicht aber um einen entspannten Urlaub zu machen, sondern um der Drogenleiche Mia (Jane Levy) einen kalten Entzug zu verpassen. Die Gruppe schwört sich, dass egal was passiert, der Entzug durchgezogen wird, damit die junge Mia nicht nochmal zurück ins Leben geholt werden muss.
Im Keller stoßen sie auf perverse Dekoration und dem Naturom Demonto, einer Abwandlung des Necronomicons. Eric, der offenbar kluge Kopf der Gruppe, sieht sich das Buch genauer an und kommt auf die glorreiche Idee aus dem Buch vorzulesen, was dazu führt, dass grauenvolle, dämonische Kräfte freigesetzt werden, die es auf die Gruppe abgesehen haben. Das erste Opfer wird Mia. Mit der Angst tief in den Knochen versucht sie ihren Freunden und ihrem Bruder David (Shiloh Fernandez) klarzumachen, dass etwas böses auf sie lauert. Diese tun die Warnungen jedoch als Wahnvorstellungen ab, die den Entzugserscheinungen zuzuschreiben sind. Bald sollen Mias Worte jedoch zur grausamen Realität werden.


Die Abwandlung eines gemütlichen Urlaubs zu einer Entzugsklinik als letzten Ausweg erachte ich als sehr gute Idee und macht das Einziehen in die Hütte einfach glaubwürdiger. Sind wir mal ehrlich: Wie viele junge Frauen möchten gerne einen Urlaub in einer derart abgelegen Baracke machen? Genau, garkeine. Auch bietet dieser Vorwand Vorteile im Bezug auf Mias Warnungen, denen so kein Glauben geschenkt wird und das Ganze somit nur noch spannender macht.
Die Handlungsträger sind ganz klar das Geschwisterpaar Mia und David. Auch Eric kommt oft zu Wort und nimmt mit fortschreitender Handlung immer mehr an Präsenz zu. Nur Olivia und Natalie sind, sagen wir mal, ziemlich belanglos und es dürfte wohl niemanden übel genommen werden, wenn er die beiden Charaktere zwischendurch mal vergisst. Interessant ist, dass hier sozusagen ein Protagonistenwechsel stattfindet, den ich jedoch nicht genauer erläutern möchte, um nicht zu viel vorwegzunehmen.


Regisseur Fede Alvarez hat seinen Film in einem sehr ernsten Ton gedreht. Ganz im Gegensatz zum Original, das immer wieder mal einige Schmunzler hergibt, lässt dieser hier keinen Moment zum entspannen oder lachen zu sondern ist von Anfang bis Ende knüppelhart und einfach nur fies. Und da wären wir auch schon beim fast interessantesten Punkt: Der Gewaltdarstellung. Ich kann guten Gewissens sagen, dass dieser Streifen zu den brutalsten der letzten Jahre gehört. Die Neuverfilmung hält sich zu keiner Zeit zurück und metzelt was das Zeug hält. Die Effekte sind weit entfernt vom Hollywood-mäßigen CGI-Splatter. Stattdessen wirkt das Spalten einer Zunge täuschend echt und verleitet zartbesaitete Zuschauer schnell mal zum "Hand-vors-Gesicht-Halten". In meinen Augen setzt EVIL DEAD somit neue Maßstäbe im Mainstream-Horror. Sogar in den USA musste der Film etwas gekürzt werden, damit dieser mit einem R-Rating in den Kinos anlaufen durfte. Die deutsche Kinofassung ist inhaltgleich mit eben jener und somit, mit einem zugehaltenen Auge, ungeschnitten. Die komplett ungeschnittene Fassung des Films wird man sehr warscheinlich in den nächsten Monaten auf DVD & BD genießen dürfen.
Mein einziger Kritikpunkt liegt in der belanglosen Eröffnungssequenz, die keinen erwähnenswerten Bezug auf den weiteren Verlauf der Geschichte, der Gruppe oder sonstwas nimmt. Diese Szene hätte man sich schenken können, aber was soll's.


Abschließend kann ich allen Lesern nur eins ans Herz legen: Geht ins Kino und zieht euch das Teil rein. Evil Dead ist locker einer der besten Horrorstreifen der letzten Jahre und ich möchte sogar fast sagen, dass es das beste moderne Horror-Remake überhaupt ist. Wichtig: Nach dem Abspann gibt es noch eine kleine Überraschung, die sich Fans nicht entgehen lassen sollten.
Hiermit endet die EVIL DEAD-Retrospektive und es bleibt zu hoffen, dass die Filmwelt in den nächsten Jahren mit weiteren Bösen Toten bereichert wird.



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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

cum un plox dis fülm is kresi

NO)))RB hat gesagt…

Der Kinogang lohnt sich auch noch ein zweites oder drittes Mal!