La Planète sauvage ist ein eindrucksvoller Animationsfilm aus dem Jahre 1973. Neben einer intelligenten Geschichte weiss Regisseur René Laloux vorallem durch die schönen Zeichnungen des Künstlers Roland Topor, dem passenden Soundtrack von Alain Goraguer sowie durch zahlreiche surreale Darstellungen zu begeistern.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Om (franz. homme, Mensch) Ter, das als Haustier der riesigen Bewohner des Planeten Ygam gehalten wird, der Draags. Die Draags sind blaue, nackte Riesen, die über unfassbare Technologie und einer stark ausgeprägten mentalen Kraft verfügen. Letzteres wird vorallem für die tägliche Meditation benötigt, die sich als wichtigste Aktivität der Draags herausstellen soll.
Tiwa mit ihrem Hausmensch Ter |
Was sich zum einen als eine Metapher auf Klassenkonflikte verstehen lässt, ist auf der anderen Seite eine Verarbeitung der Besetzung der Tschechoslowakei durch Russland. Dies ist mit dem Hintergrundwissen, dass es sich hierbei um eine tschechoslowakisch-französische Koproduktion handelt, noch nachvollziehbarer.
Die Auflehnung der Menschen wird vorallem dadurch ermöglicht, dass Ter über das Wissen der Draags verfügt, das er sich in den täglichen Unterrichtsstunden Tiwas angeeignet hat.
Ein weiterer, äußerst positiver Aspekt ist wohl das optische Gewand des Films. Dem Künstler Roland Topor gelingt es durch seine surrealen Zeichnungen/Einfälle einen phantastischen Planeten zu schaffen, der in dieser Form einzigartig ist. Neben schaurigen Fabelwesen ist auch die Natur des Planeten Ygam äußerst interessant und hat mich als Zuschauer unglaublich fasziniert. Noch etwas Wissenswertes zu Topor: In Werner Herzog's Verfilmung von Nosferatu (mit Klaus Kinski in der Hauptrolle) spielt Roland Topor den wahnsinnigen Renfield.
Weitere Werke des Künstlers: Klick
Der Phantastische Planet ist ein Meilenstein unter den Animationsfilmen. Die Bilder, die teilweise einem psychedelischen Drogenrausch entsprechen, ziehen den Zuschauer von der ersten Minute an in seinen Bann und lassen dann nicht mehr los. Wer also mal etwas außerhalb von Walt Disney und Co. sehen möchte, sollte die Sichtung des phantastischen Planeten nicht lange hinauszögern. Die deutsche DVD von Laser Paradise hat sowohl die originale französische Tonspur, als auch eine ordentliche deutsche. Das Bild kann sich ebenfalls sehen lassen. Für kleines Geld gibt es diese bei Amazon.
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